Das gute Sojagranulat ist für mich eines der wenigen Fleischersatzprodukte, die ähnlich wie das Original schmecken und deshalb gelegentlich auf meinem Teller landen. Meistens dann, wenn der Appetit nach Rezepten aus der Kindheit zu groß wird. Zwar vermisse ich Fleisch überhaupt nicht und finde es sogar eher unappetitlich, aber Rezepte wie Spaghetti Bolognese gab es nun einmal früher sehr regelmäßig und haben meinen Geschmack damals stark geprägt. Mittlerweile gibt es das Rezept zwar noch immer bei mir, aber dann halt mit Soja-Bolognese und natürlich ohne Fleisch.
Im Gegensatz zum „echten“ Hack ist das Sojagranulat ungleich dankbarer in der Zubereitung. Denn während schlechtes Fleisch eher Wasser abgibt, saugen die Sojaschnetzel so gut wie alles an Flüssigkeit und Geschmack auf. Deshalb sollte man zwischendurch auch besser etwas Kochwasser von den Nudeln mit in die Pfanne geben, sodass die Sauce nicht zu trocken wird. Durch diese Saugfähigkeit ist es aber auch recht einfach Geschmack an die Soja-Bolognese zu bringen und man muss die Sauce nicht stundenlang köcheln lassen. Ungefähr 10 Minuten auf dem Herd und ein paar Gewürze reichen völlig aus. Danach hat man eine wirklich tolle vegane Variante zur ursprünglichen Bolognese.
Die Sache mit den Gewürzen
Wer keinen Knoblauch mag, der kann diesen natürlich problemlos weglassen. Ich mag ihn super gerne und er gehört bei mir zu fast jeder Mahlzeit dazu. Eventuell übertreibe ich ja auch manchmal etwas mit den Mengen. Aber allein dieser Geruch von gerösteten Knoblauchstückchen ist einfach einzigartig und geht einem direkt in die Nase. Vor Vampiren brauche ich nach dem Essen auf jeden Fall keine Angst zu haben, so viel steht fest.
Auch wenn ich ansonsten kaum Zucker verwende, gehört er in diesem Fall schon fast zwingend dazu, da er den Geschmack der Tomaten deutlich intensiviert. Dadurch verleiht er dem ganzen Gericht eine gewisse Frische. In diesem Fall würde ich auch eher zu weißem Zucker und weniger zu Rohrzucker raten. Ein bis anderthalb Teelöffel reichen auch vollkommen aus. Auf die ganze Sauce betrachtet, ist es dann auch gar nicht mehr so viel.
Achja, wer kein Sojagranulat verwenden möchte, der kann ja mal die Bolognese-Version mit Tofu ausprobieren.
Vorbereitung | 2-3 Minuten |
Kochzeit | 15 Minuten |
Portionen | 2-3 |
- 250 Gramm Spaghetti
- 80 Gramm Sojagranulat
- 2 Dosen gestückelte Tomaten je 400 Gramm
- 1 Bund Basilikum
- 1 Esslöffel Thymian
- 1 Esslöffel Rosmarin
- 1 Esslöffel Oregano
- 1,5 Teelöffel Zucker
- 2 Esslöffel Tomatenmark*
- 2 Stück Knoblauchzehen
- Salz und Pfeffer
- Zitronensaft
Zutaten
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- Einen großen Topf mit Salzwasser zum kochen bringen. Die Nudeln darin nach Packungsbeilage garen.
- Die Dosentomaten hinzugeben und gut vermengen. Etwas Zucker hinzugeben und alles für 8-10 Minuten köcheln lassen. Das Sojagranulat saugt viel Wasser von daher solltet ihr zwischendurch etwas vom Nudelwasser hinzugeben, sobald es zu trocken wird. 5 Minuten vor Ende die getrockneten Gewürze hinzugeben.
Ohne Abwandlung sehr lecker und vom karnivoren Mitbewohner für sehr gut befunden:)
Top! Da lacht das Herz 🙂
wieder lecker. neue Rezepte und neue Ideen))))
Klingt super! Aber sind das wirklich nur 20 g Sojagranulat? Das sieht so viel aus auf dem Foto…
Viele Grüße, Anne
Hi Anne,
guter Hinweis, da habe ich mich auf jeden Fall vertan. Ich schätze mal, dass es eher so 80-100 Gramm sein müssten. Ich korrigiere es mal.
LG
Dominik
Das klingt super gut,ich bin nur etwas stutzig geworden,dass das Granulat vorher nicht eingeweicht wird.
Ich mach das Gericht nämlich zum ersten Mal und in allen anderen Rezepten wurde es eingeweicht..ich kann mir aber vorstellen,dass es ohne Einweichen eine bessere Textur hat.
Hi Lea,
kann man auch machen und dann auspressen. Dadurch geht etwas von dem Sojamehl raus. Ich persönlich bin dafür zu faul. Gerade dann, wenn es sehr kleines Granulat ist. Dann schmeckt man aufgrund der Gewürze auch das Soja nicht so raus. Oder ich bin einfach nicht so empfindlich. Durch die Sauce wird das Granulat weich genug, sodass es nicht vorher eingeweicht werden muss.
LG