Wenn ich etwas während meiner Studienzeit in Japan gelernt habe, dann, wie man gutes Sushi zubereitet. Die Qualität von Sushi steht und fällt nämlich mit der Zubereitung des Reis. Ein beliebter Fehler ist beispielsweise, dass der Reis nicht gewaschen wird. Dieser Punkt ist aber enorm wichtig, denn andernfalls wird der Reis matschig und pappt. Dadurch kann kein gutes Mundgefühl entstehen und das Sushi schmeckt nur durchschnittlich. Zu diesem Punkt habe ich vor einigen Monaten auch eine kleine Anleitung geschrieben. Wer viel Reis isst, dem kann ich zudem nur die Anschaffung eines Reiskochers ans Herz legen. Den Kauf werdet ihr keinesfalls bereuen. Passable Geräte gibt es bereits ab 30 Euro.
Das japanische Wort „Hoso“ (wird mit „dünn“ übersetzt) steht übrigens nicht für Sushi mit Spinat allgemein, sondern für die Form der Rolle (das japanische Wort für Rolle ist „Maki“). Die Noriblätter werden nämlich für diese Form von Sushi vorher halbiert, sodass am Ende eine dünne Rolle entsteht, die man sehr einfach mit Stäbchen essen kann. Das Gegenstück zu Hoso-Maki sind die sogenannten Futo-Maki („dicke Rollen“). Hier wird das komplette Noriblatt verwendet.
Sushi mit Spinat mal anders
Ich muss zugeben, dass ich mich bei der Zubereitung des Spinats nicht an Originalrezepte gehalten habe. Tatsächlich habe ich auch keines auf Anhieb finden können. Also habe ich den Spinat so abgeschmeckt, wie ich es normalerweise mit japanischem Spinatsalat handhabe. Der Geschmack ist dadurch ein wenig intensiver. Durch die Verwendung von Tamari färbt sich der Reis allerdings im Nachgang ein wenig, wie man auf den Fotos sehen kann. Ich glaube sogar, dass der Spinat in Japan gar nicht, oder so gut wie gar nicht für Sushi mariniert wird. Für meinen Geschmack war das allerdings zu puristisch.
Ob jetzt Original, oder auch nicht, meine Sushi mit Spinat Variante ist total lecker. Falls ihr noch nie zuvor Sushi gemacht haben solltet, dann kann es zu Beginn etwas kompliziert erscheinen. Umso öfter ihr jedoch übt, desto schneller werde ihr mit der Herstellung sein. Für 7-8 Rollen brauche ich mittlerweile keine 15 Minuten mehr, sofern die restlichen Zutaten alle fertig sind.
Das fertige Sushi könnt ihr mit etwas Tamari, oder Sojasauce servieren. Wer mag, der kann etwas Wasabi darin verrühren. Dadurch wird es etwas würziger. In Japan wird dies aber in der Regel nur bei Sashimi (rohe Fischfilets die ohne Reis serviert werden) gemacht. Bei Sushi nimmt man nur pure Sojasauce, da meist der Wasabi bereits in die Rollen mit eingearbeitet wurde. In diesem Fall fand ich das aber geschmacklich nicht so passend, da die Marinade ansonsten in den Hintergrund geraten wäre.
- Den Reis mehrfach waschen und nach Packungsbeilage zubereiten. Im Haupttext habe ich euch auch eine Anleitung für den perfekten Reis verlinkt.
- Den Spinat waschen. 1,5 Liter Wasser zum kochen bringen. Den Spinat darin für ein paar Minuten kochen, bis er zusammenfällt. In ein Sieb abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken, sodass der Spinat nicht mehr heiß ist. Das Wasser ausdrücken und den Spinat eventuell ein wenig zerpflücken.
- Eine Pfanne ohne Fett erhitzen und die Sesamsamen darin goldbraun anrösten. Danach zum Spinat geben. Tamari, 2 Esslöffel Reisessig und 2 Esslöffel Zucker in einem kleinen Topf erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Mit dem Spinat vermengen und noch das Sesamöl hinzugeben. Alles gut vermischen und noch einmal abschmecken.
- Den restlichen Reisessig und die verbleibenden 2 EL Zucker, sowie eine Prise Salz erhitzen, sodass sich der Zucker auflöst. Über den fertigen Reis geben und vermengen.
- Die Noriblätter in der Mitte halbieren, sodass ihr am Ende 8 Blätter erhaltet. Eine Bambusrolle auslegen, ein Noriblatt mit der glatten Seite nach unten darauf legen. Zu ungefähr 3/4 mit Reis belegen, den abgeschmeckten Spinat in der Mitte des Reises verteilen und eine Sushirolle daraus formen. Danach für 5 Minuten zur Seite stellen. Dann entweder aufschneiden und servieren, oder für den späteren Gebrauch in den Kühlschrank geben.