Anlässlich des eigenen Geburtstages wird man bei uns in der Firma immer subtil genötigt, etwas mitzubringen und entsprechend musste ich mich im Vorfeld in die Küche stellen und einen Kuchen backen. Ich entschied mich für den Klassiker Donauwelle, da dieser Kuchen irgendwie ehrlich in der Machart ist und ohne großes Tammtamm auskommt.
Ich bin nicht so der Typ für schicke Torten mit Zuckerguss in Regenbogenfarben und Einhörnern aus Marzipan, die zusammen Wiener Walzer tanzen. Eventuell fehlt mir da auch der Sinn für Ästhetik – oder sagt man in diesem Fall Kitsch? – und im Endeffekt dauert mir sowas auch viel zu lange. Bis der Kuchen dann fertig ist, bin ich entweder verhungert, oder habe mich schon an der Verzierung überfuttert.
Von daher schauen meine Backexperimente zum Schluss immer etwas rustikal und minimalistisch aus. Aber das hässliche Entlein ist ja am Ende des Märchens auch zum Schwan geworden. Und wenn es schmeckt, dann ist die Optik auch gar nicht mehr so immens wichtig, wie ich finde.
Bei meiner veganen Donauwelle sucht man die Wellen aus diesem Grund entsprechend vergeblich. Ich würde es auch eher als wilde, natürliche Strömung bezeichnen, die die Schokolade da auf den Teller zaubert. Gefällt mir ohnehin besser. Die meisten Donauwellen schauen ja sonst so gepflegt aus, wie der Rasen im Schrebergarten um die Ecke.
Spontan musste ich mir etwas ausdenken, um die Eier zu ersetzen, die ja ansonsten recht aggressiv zum Einsatz kommen. Bis auf Leinsamen und Chia hatte ich allerdings nichts daheim und demnach habe ich mich für letzteres entschieden. Das hat auch recht gut geklappt, auch wenn ich zwischendurch die Sorge hatte, dass die Chiasamen von meinen Kollegen für Mohn gehalten werden und die Optik versauen. Auf die gesamte Kuchenmasse sind das aber so wenige Samen, dass es im Endeffekt kaum auffällt. Mittlerweile ist dieser übertriebene Hype um Chia auch deutlich abgeklungen, sodass man erstmals halbwegs vernünftige Preise dafür zahlt.
Nehmt die Donauwelle vor dem Verzehr etwas früher aus dem Kühlschrank, damit die Schokolade nicht ganz so hart ist und sich besser schneiden lässt. Eure Zähne werden es euch danken.
Vorbereitung | 30 Minuten |
Kochzeit | 25-30 Minuten |
Portionen | Portionen |
- 350 Gramm Weizenmehl
- 160 Gramm Zucker
- 170 Milliliter Pflanzenöl
- 250 Milliliter Reismilch
- 3 Esslöffel Chiasamen
- 3 Teelöffel Backpulver
- 3-4 Esslöffel Kakaopulver*
- 1-2 Esslöffel Reismilch
- 1 1/2 Gläser Sauerkirschen Abtropfgewicht ca. 525 Gramm
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 400 Milliliter Reismilch
- 2 Esslöffel Zucker
- 250 Gramm Margarine
- 2 Tafeln Zartbitterschokolade
Zutaten Für den Teig der Donauwelle
Für die Puddingcreme
Schokoladenglasur
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- Die 3 Esslöffel Chiasamen mit 5-6 Esslöffeln Wasser vermengen und für 10 Minuten zur Seite stellen. DIe Samen quellen jetzt und es bildet sich eine recht feste, dickliche Masse, die wir später zur Bindung und als Eiersatz verwenden. Vegane Margarine aus dem Kühlschrank nehmen und zur Seite stellen. Sie sollte weich sein, damit man sie gut verarbeiten kann.
- Nehmt jetzt den Kuchen aus dem Kühlschrank und verteilt die flüssige Zartbitterschokolade darauf. Im Anschluss wieder kalt stellen. Bevor der Kuchen serviert wird, solltet ihr ihn etwas bei Zimmertemperatur stehen lassen, damit die Schokolade etwas weicher wird. Ansonsten ist sie schon ziemlich hart. Bei der richtigen Temperatur lässt sie sich aber gut schneiden. Auf das typische Donauwellenmuster habe ich verzichtet, aber ihr könnt die Schokolade natürlich entsprechend mit einem Spachtel auftragen.
Schmeckt die dann genauso wie eine normale Donauwelle? Das würde mich mal interessieren
Hi Lothat,
gute Frage. Leider habe ich seit xy Jahren keine „normale“ mehr gegessen. Im Prinzip muss man ja nur Eier und Butter ersetzen und von daher würde ich sagen, dass man keinen gigantischen Unterschied schmecken wird.
LG
Hallo Dominik, welche Größe hat Dein Backblech bei diesem Rezept ?
Danke und Grüße
Hi Anja,
42×29 cm ca.
LG
Dominik