Melt! Festival vegan

Melt! Festival vegan

Dieses Wochenende fand vom 17.-19. Juli das Melt! Festival auf dem Gelände von Ferropolis bei Gräfenhainichen statt. Also schnell eine Karte besorgt, alles für den Zeltplatz eingepackt und geschaut, wie man möglichst schnell und bezahlbar Richtung Leipzig kommt. Für mich als Kölner ohne fahrbaren Untersatz – Fahrrad zählt in diesem Fall nicht – eine logistische Mammutaufgabe, wie sich herausstellen sollte.

ich auf dem melt

Da ein Freund von mir bei der Deutschen Bahn in Frankfurt arbeitet und mitkommen wollte, hatte ich das Glück, dass ich ab Frankfurt pro Strecke nur 27 Euro zahlen musste. Den Weg nach Frankfurt legte ich dann für ein paar Euro mit Flixbus zurück. Da ich aber in beide Richtungen jeweils 1,5 Stunden verspätung hatte muss ich mir echt überlegen, ob ich das im kommenden Jahr noch einmal so machen werde. Wahrscheinlich fahre ich dann direkt mit der Bahn durch und zahle einfach ein bisschen mehr.

Urlaub auf Ferropolis

Jetzt den Weg zu beschreiben ist glaub ich nicht so wahnsinnig spannend. Im Zug von Bitterfeld nach Gräfenhainichen lernten wir auf jeden Fall ein paar witzige Australier kennen und wurden gegen unseren Willen genötigt Schnaps zu trinken. Zugegeben: Bei sowas ist meine Gegenwehr meistens auch recht gering.

melt kran 2

Das Gelände an sich ist ein absoluter Traum. Ferropolis ist ein ehemaliger Tagebau und heutzutage ein Museum, sowie Veranstaltungsort für Festivals und Events. Umgeben wird das Gelände vom Gremminer See, der während des Tagebaus entstand und einer der achgrößten Seen des Mitteldeutschen Seenlandes ist.

Das Gelände der „Stadt aus Eisen“ ragt in Form einer Halbinsel in den See und bietet deshalb zahlreiche Möglichkeiten für Badegänge. Durch das klare Wasser und ein traumhaftes Wetter hatte ich auf jeden Fall das Gefühl von Urlaub an diesem Wochenende.

Melt Kran

Ein Highlight sind sicherlich die Fünf großen Förderbagger, die auf dem Gelände bestaunt werden können. Betreten darf man sie zwar nicht, aber durch die nächtliche Beleuchtung und ihre majestätische Größe verleihen sie der Location auf jeden Fall ein fantastisches Flair.

Alles entspannt und ein wenig Hippie Flair

Da ich bisher nur auf Rock Festivals wie dem Area4 und Hurricane gewesen bin, hatte ich ein wenig die Sorge, dass ich mittlerweile doch ein bisschen zu alt für diese ganze Camperei geworden sein könnte. Das Hurricane ist immerhin schon einige Jahre her und schon damals haben mich die brennenden Dixi Klos ein wenig gestört. Außerdem schlafe ich gerne und das ging dank kräftiger Mithilfe in Form von Megaphonen auf den meisten Festivals eher schlecht.

baden im gimmener see

Das Melt! hat mich aber überzeugt: Festival geht auch gesittet. Klar, es wurde viel Alkohol konsumiert, aber ich hatte das Gefühl, dass nur sehr wenige Leute so richtig betrunken waren. Das ging alles fast schon zu zivil über die Bühne und es waren auch alle sehr ruhig und freundlich. Kein Megaphon, kein brennendes Dixi…ich war im Festival Himmel. Viel wichtiger war aber die Erkenntnis, dass ich ohne „Circle of Death“ und „Pogen“ deutlich mehr Spaß hatte. Festival geht also auch noch mit Anfang 30.

Gemüsecurry_vegan

Und spätestens als ich den Stand sah, wo sich Mädels Kränze aus Blumen flechten konnten wusste ich: „Der Hippie lebt auch 2015 noch weiter“.

You melt! my vegan heart

In Bezug auf veganes Essen kann ich nur sagen, dass das Melt! mit Sicherheit die beste Adresse unter den Festivals sein wird. Mit der Nähe zu Berlin und Leipzig, die ja ohnehin als vegane Hauptstädte Deutschlands bezeichnet werden können, kommt halt auch das entsprechende Publikum für vegane Ernährung zu so einem Event.

Entsprechend sah auch das Angebot aus. Von veganen Hotdogs über Seitan Döner und Gemüsepfannen gab es eigentlich alles was das Herz begehrt. Zusätzlich waren auch bei den vielen nicht Veggie Ständen einzelne Angebote als vegan gekennzeichnet.

Veganer_Döner

Da ich möglichst auf Gluten verzichten möchte, war das Angebot für mich ein wenig eingeschränkt, aber dennoch in ausreichendem Maße verfügbar. Bei vielen Ständen gab es einen Aushang der entsprechend über Allergien informierte und so konnte man relativ entspannt bestellen.

Die Preise waren, wie man es halt von Festivals kennt, ein wenig höher, aber auf jeden Fall noch so im Rahmen. Einen relativ großen veganen Döner gab es beispielsweise für 5 Euro und ein veganes Chili mit Tortilla Chips für 4,80 Euro. Die nicht veganen Sachen waren im Verhältnis genauso teuer und aus diesem Grund war das alles preislich schon halbwegs fair.

Und zwischendurch war der vegane Bio Erbseneintopf von REWE mein treuer Begleiter. Und da die Temperaturen bei ungefähr 37 Grad lagen, musste man den Spaß noch nicht einmal mehr erhitzen.

Essen ist aber noch nicht alles…

Denn eigentlich geht es ja um die Musik und die war ziemlich gut. Hier mal ein Auszug: Sven Väth, Years & Years, Wanda, Alt-J, Alle Farben, Bilderbuch und last but not least Kylie Minogue, die wie ein Zwergenpony mit lustigen Hüten über die Bühne hüpfte, als sei sie Anfang 20.

veganes eis berlin melt

Mein persönliches Highlight war aber Aurora im Intro Zelt. Speziell als während des Soundchecks kurz „Everybody“ von den Backstreet Boys angespielt wurde und das ganze Puplikum mitgegangen ist.

Da merkt man mal das Songs, die man früher nicht leiden konnte, mit dem nötigen Altersabstand plötzlich doch cool sein können. Mal abwarten wie das in 20 Jahren mit unserer Helene ist. Dran glauben mag ich allerdings nicht.

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