Am vergangenen Wochenende fand die Veganfach 2016 in Halle 3 auf dem Kölner Messegelände statt. Also habe ich mir zwei Stündchen Zeit genommen, um mich vor Ort über die neusten Entwicklungen in der Branche zu informieren.
Für 14 Euro Eintritt ist der erste Eindruck allerdings ein wenig ernüchternd. Die Halle 3 des Messegeländes ist eher klein und überschaubar, sodass man bereits nach 1,5-2 Stunden mit dem größten Teil des Angebotes durch ist, wenn man sich nicht gerade an einem der Stände verquatscht. Auch hätte ich mir deutlich mehr Aussteller aus der Mode- und Kosmetikbranche gewünscht. Das kam in meinen Augen deutlich zu kurz. So gab es leider nur einen Stand von Corkando zum Thema Taschen und 1-2 Stände mit Schuhen, die optisch nicht unbedingt besonders ansprechend waren. Der Rest konzentrierte sich komplett auf den Food-Bereich.
Viele Stände boten Vergünstigungen beim Produktkauf an. So konnte man beispielsweise Schokoladen der Marke iChoc für 1,50 Euro pro Tafel erwerben. Auch Lord of Tofu bot seine gesamte Produktpalette für 2 Euro das Stück an. Bei dem hohen Eintrittspreis hätte man allerdings größere Mengen kaufen müssen, damit es sich am Ende wirklich rentiert. Aber wahrscheinlich liegt der Messefokus eher auf neuen Vertriebspartnerschaften, sodass solche Aktionen für private Besucher natürlich trotzdem sehr lobenswert sind.
Der Food-Bereich wurde in meinen Augen sehr stark von den Themen Fleischersatz, veganer Käse und rohvegane Süßigkeiten dominiert. Gerade beim Fleischersatz gibt es mittlerweile wirklich sehr gute Produkte, die hervorragend schmecken. Auf der anderen Seite existieren aber auch noch immer mindestens genauso viele, die sich im Mund wie Pappe anfühlen.
Besonders angetan haben es mir allerdings die Produkte von Lord of Tofu. Die schmecken zwar in den seltensten Fällen tatsächlich nach dem, was sie imitieren möchten, aber zumeist ist es wirklich lecker und die Zutaten kommen nicht aus dem Chemiebaukasten.
In Bezug auf Käseersatz hat mich das Angebot dagegen sehr enttäuscht. Egal was ich probiert habe, fast nichts davon hat mir wirklich geschmeckt. Mit Sicherheit gibt es hier und da auch in diesem Bereich Ausnahmen, aber in Summe etwas ernüchternd. Da verzichte ich dann lieber komplett und verwende weiter mein Mandelmus zum Überbacken.
Ein persönliches Highlight war für mich der Stand von „King Soba“. Diesen besuchte ich schon letztes Jahr auf der Anuga. Der Stand selbst war zwar recht unspannend, aber die Produkte sind wirklich höchst interessant. Als einer der wenigen Hersteller schafft es King Soba nämlich, Sobanudeln ohne Zusatz von Weizenmehl herzustellen. Außere Wasser und Buchweizenmehl ist nichts weiter enthalten, wodurch die Produkte glutenfrei und auch für Zölliakie-Patienten verträglich sind. Probiert doch mal im Asiamarkt ein Soba-Produkt ohne Weizenmehl zu bekommen. Da könnt ihr lange suchen.
Fazit: Insgesamt war die Veganfach 2016 ein nettes Event, mit angenehmen Leuten und einem breiten Angebot. Allerdings stark mit dem Fokus auf den Food-Bereich. Für nächstes Jahr würde ich mir in erster Linie deutlich mehr Unternehmen aus der Modebranche wünschen. In dieser Hinsicht ist das Angebot noch sehr ausbaufähig. Dann wäre auch der Eintrittspreis in Höhe von 14 Euro deutlich gerechtfertigter.
Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, uns so genau zu informieren, da war man glatt fast ein bischen dabei:)
Gerne. So wahnsinnig viele Neuentdeckungen gab es ja leider nicht. Zumindest nicht im Vergleich zur Anuga 2015. Aber ist trotzdem nett zu sehen, welche Themen vorherrschend sind. LG