Veganes Mett aus Reiswaffeln

das Bild zeigt veganes Mett aus Reiswaffeln
Ernsthaft? Veganes Mett? Ich wollte es ja nicht glauben, als ich dieses Rezept zum ersten Mal irgendwo gelesen habe. Wie sollte man bitte schön veganes Mett aus Reiswaffeln herstellen können? Ich speicherte es also erst einmal in der Kategorie „nett gemeint, aber für mich ist das kein richtiges Essen“ ab und ignorierte es hartnäckig.

Doch es sollte so kommen, dass der Karneval mal wieder Einzug in Köln hielt und meine Kollegin auf die Idee kam, für alle Mettbrötchen mitzubringen. Netterweise fragte sie mich aber, was man denn für mich und die Vegetarier vorbereiten könne. Da ich niemandem zur Last fallen wollte sagte ich ihr, dass ich mir schon was von daheim mitbringen und sie sich keinen Stress machen solle.

Nach einem kurzen Telefonat mit einer Kollegin aus dem Sales-Team war dann auch recht schnell klar, dass wir als Gegenprogramm ein veganes Mett auftischen würden. Gesagt, getan und so mussten dann am Abend vorher meine geliebten Reiswaffeln dran glauben. Nachdem der ganze Spaß dann mit Zwiebeln über Nacht in meinem Kühlschrank durchgezogen war, hat mir der Geruch am nächsten Tag fast die Schuhe ausgezogen. Mittlerweile duftete das Ganze so penetrant nach Mett, oder besser gesagt nach Zwiebeln, dass ich fast vom Glauben abgefallen wäre. Und das ist auch schon der wichtigste Punkt bei der Herstellung. Gebt dem veganen Mett etwas Zeit und Ruhe. Denn es muss auf jeden Fall erst einmal für einige Stunden durchziehen, damit der Geschmack intensiver wird.

Mein veganes Mett überzeugt auch Fleischesser

Auf der Arbeit wollten dann auch glatt ein paar neugierige Kollegen probieren und durch die Bank weg wurde uns bestätigt, dass man spätestens nach 2-3 Bier kaum mehr einen Unterschied schmecken würde. Vielleicht bekomme ich es ja irgendwann auch so hin, dass man sich das vegane Mett nicht erst schön trinken muss.

An dieser Stelle möchte ich mich beim veganen Mett für meine anfängliche Skepsis entschuldigen und ihm hiermit eine Daseinsberechtigung aussprechen. Das so etwas schmeckt – und das auch noch sehr gut – hätte ich mir nämlich wirklich nicht vorstellen können.

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Veganes Mett aus Reiswaffeln | Vegane Rezepte
Geliebt, gehasst, aber irgendwo auch Kult: Das Mettbrötchen. Aber auch ohne Fleisch kann man Mett verblüffend lecker imitieren.
Vorbereitung 10 Minuten
Wartezeit 12 Stunden
Portionen
Portionen
Zutaten
Vorbereitung 10 Minuten
Wartezeit 12 Stunden
Portionen
Portionen
Zutaten
Anleitungen
  1. Die Reiswaffeln mit den Händen in eine Schüssel bröseln.
  2. Tomatenmark und Wasser hinzugeben, mit einer Gabel vermengen und zerdrücken. Erst einmal nicht das komplette Wasser hinzugeben, denn eventuell braucht ihr auch weniger.
  3. Die Schalotten schälen und in feine Würfel schneiden. Danach unter die Masse heben.
  4. Mit Salz, Pfeffer und Gyrosgewürz nach Belieben abschmecken. Danach in den Kühlschrank stellen und am besten über Nacht durchziehen lassen. Am nächsten Tag eventuell einen Tick Wasser nachgeben und noch einmal ordentlich mit der Gabel durchkneten. Bei Bedarf etwas Pflanzenöl untermengen.
  5. Mit einem frischen Brötchen (bei Bedarf glutenfrei) servieren und genießen.

13 Comments

  • Hey Dominik,

    habe es auch schon mit verschiedenen Gewürzen ausprobiert. Auch mit nem Bisschen Senf oder anderen Würzsaucen.
    Meiner Meinung nach ist allerdings ein Bisschen Öl essentiell. Sonst bleibt die Konsistenz immer ein wenig bröckelig. Ein wenig Öl rein (ich nehme in der Regel Hanföl) und selbst einem Mettigel steht nichts mehr im Wege! 😉

  • Hi Janine,

    habe ich auch schon probiert und zwar mit Kokosöl. Hat leider dann doch etwas stark nach Kokos geschmeckt, aber die Konsistenz und das Mundgefühl waren damit ziemlich gut. Auch optisch hat es dadurch sehr stark wie das Original ausgesehen. Ich wollte die Tage ohnehin noch einmal ein Video dazu machen und dann werde ich es mal mit Öl ausprobieren.

    LG
    Dominik

  • Hallo,

    nach einigem abschmecken kann ich folgende tipps zum Verfeinern geben: Etwas Paprikapulver, statt „Gyrosgewürz“ einfach gleich Gemüsebrühe-Pulver, etwas mehr Tomatenmark (vor allem wenn es nur 2fach konzentriert ist) und einen größeren Tupfer Senf. Etwas Zimt.

    Wer einen Fleischwolf besitzt, kann noch ein paar frische Champignons durchpressen und untermischen.

    Das „fleischige“ macht zu 80% die Konsistenz, die durch den gepufften Reis erzeugt wird. Leider sind Reiswaffeln eher ungesund, da sie einige schädliche Stoffe enthalten (Arsen, Cadmium, Acrylamid). Also nicht jeden Tag.

    • Ich hab gestern zwei kleine Bällchen von dem Mett in Semmelbröseln gewälzt und eine Probe in der Pfanne gemacht. Die Kruste wird zwar fest, aber das innere nicht. Es verläuft sogar ein bisschen und quillt dann unter Druck heraus wie Apfelmus. Das ganze ist wohl nicht zum Braten gemacht… bei mir war aber auch ein wenig mehr Wasser und Öl drin. Von einem Rezept für vegetarische Frikadellen weiß ich auch, dass richtiger Reis eine gute Basis zum Braten ist. Ich hoffe das konnte helfen.
      LG

  • Ich habe auch Paprikapulver mit Rauchgeschmack dran gemacht und durchziehen muß es definitiv, dann schmeckt es richtig lecker. Ich hab noch Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie dazu getan. Das Anbraten funktioniert so nicht, weil der Reis verpufft?. Mit einer Panade könnte das aber funktionieren. Hab ich aber noch nicht getestet.

  • ich habe mir da noch etwas paprika reingeschnitten weil manche teile der reiswaffel noch zu bissfest waren dadurch ist es dann weniger aufgefallen

  • Echt sehr gut, und des sagt ein überzeugter Fleischesser. Ich hätte das früher nie u. nimmer geglaubt das ich mal vegetarisch u. veganes Essen mir schmecken könnte. Mein Motto is nun, es muss nicht jeden Tag Fleisch sein!!! Respekt mit solchen tollen Rezepte könnte es durchaus passieren, das ich gar kein Fleisch mehr brauche !

  • Man kann auch vegane Frikadellen aus Kidneybohnen herstellen 500g Bohnen,1 ei ,halbe Gemüse Zwiebel,2-3zehen knoblauch 5 Esslöffel Paniermehl,3esslöffel Tomatenmark alles mit gabel vermengen Salz Pfeffer Senf was man so mag und dann in heissem Öl anbraten sehr lecker

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