Reibekuchen ohne Ei und Mehl

Reibekuchen ohne Ei und Mehl

 

 

Reibekuchen vegan
Reibekuchen vegan

Früher, wenn ich aus der Schule nach Hause kam, roch es mindestens einmal in der Woche im gesamten Treppenhaus nach frittiertem Essen. Meine Uroma stand mit ihrer geblümten Schürze am Herd der alten Siematic Einbauküche und legte Reibekuchen um Reibekuchen auf einen großen Teller. Von Küchenpapier hielt sie damals nicht viel und dadurch waren die Reibekuchen immer sehr fettig, aber wirklich gestört hat mich das damals nicht. Manchmal gab es sogar Kartoffelpuffer mit Grünkohl. Dann hatte man zumindest gefühlt etwas gesünderes auf dem Teller.

Reibekuchen sind für mich einfach Nostalgie pur. Ich liebe den Geruch, die knusprige Konsistenz und das süße Apfelkompott, welches meine Uroma immer dazu serviert hat. Auch auf der Kirmes bei uns im Dorf durfte der Reibekuchenstand auf keinen Fall fehlen. Im Rheinland wird dieses tolle Gericht aus der Knolle ohnehin regelrecht zelebriert und sogar bei vielen Metzgereien gibt es auch heute noch an einem Tag in der Woche Reibekuchen.

Heute möchte ich euch gerne das Rezept meiner Uroma präsentieren. Selbstverständlich kommen wir im direkten Vergleich problemlos ohne Ei aus und trotzdem werdet ihr keinen Unterschied schmecken. Personen die zudem eine Glutenunverträglichkeit haben können hier problemlos weiterlesen, da wir kein glutenhaltiges Mehl in diesem Rezept verwenden.

Tipp: Wer kein Sojamehl verwenden möchte, der kann zur Bindung auch Guarkernmehl, oder Johannisbrotkernmehl verwenden. Von der Menge her solltet ihr hier mit jeweils einem Esslöffel hinkommen. Getestet habe ich es allerdings noch nicht, werde es aber bald nachholen und die Seite updaten.

Reibekuchen ohne Ei
Reibekuchen ohne Ei

Von der Menge her reichen die Reibekuchen ohne Ei und Mehl für 2 Personen. Wer Lust auf mehr Gemüse hat, dem kann ich auch meine leckeren Zucchini-Rösti empfehlen.

Zubereitungszeit: 20 Minuten

 

  • 500g Kartoffeln (mehligkochend)
  • 2 Esslöffel Sojamehl*
  • 2 Schalotten
  • Salz und Pfeffer
  • Etwas Muskatnuss
  • Reichlich Öl

 

 

  1. Die Kartoffeln schälen, abwaschen und mit einer Reibe grob in eine Schüssel reiben. Reibekuchen dürfen nicht zu fein gerieben werden, ansonsten haben wir Kartoffelpuffer.
  2. Die Kartoffelmasse für die Reibekuchen wird jetzt leicht gesalzen, damit das Wasser mit der Stärke besser austritt. Mit den nächsten Schritten solltet ihr jetzt 2,3 Minuten warten.
  3. In der Zwischenzeit könnt ihr aber schon einmal die Schalotten schälen und sehr fein hacken. Danach zur Seite stellen.
  4. Jetzt nehmt ihr ein Mulltuch, oder einfach ein sauberes Küchentuch, gebt die Masse hinein und versucht so viel Wasser wie möglich auszupressen. Bitte mit einer Schüssel auffangen für später.
  5. Die Kartoffelmasse kommt jetzt in eine saubere Schüssel wo ihr sie mit Salz, Pfeffer, den Schalotten und Muskatnuss würzt.
  6. Das Sojamehl wird jetzt mit 5 Esslöffeln von der Kartoffelstärke vermengt und zur Rohmasse für die Reibekuchen gegeben. Alles gut vermengen und zur Seite stellen.
  7. Jetzt solltet ihr ordentlich Öl in einer Pfanne erhitzen. Seid ruhig sehr großzügig, die Reibekuchen müssen quasi im Fett schwimmen.
  8. Sobald das Öl heiß ist nehmt ihr mit einem Löffel die gewünschte Portionsgröße und gebt sie in die Pfanne.
  9. Mit einem Löffel könnt ihr die Rohmasse jetzt flachdrücken und weiter in Form bringen. Dabei unbedingt auch an den Seiten rundherum andrücken.
  10. Nach 30 Sekunden solltet ihr mit einem Schieber die Masse kurz vom Boden lösen, damit es nicht anbrennt. Nach ca. 2-3 Minuten könnt ihr den Reibekuchen wenden und von der anderen Seite ausbacken. Mit dem Rest der Masse geht ihr genauso vor.
  11. Überschüssiges Fett könnt ihr mit Küchenpapier von den fertigen Reibekuchen entfernen. Besonders gut schmecken die Reibekuchen zusammen mit Apfelkompott.

14 Comments

  • Wie schön, dass ich nicht nur die ersten selbstgemachten Reibekuchen meines Lebens genießen durfte, sondern dass diese sogar gleich vegan waren. Großes Lob – ein absolut gelingsicheres Spitzenrezept!
    Vielen Dank auch dem Macher dieses sehr sympathischen und lehrreichen Blogs mit seinen vielen appetitanregenden veganen Rezepten.
    Weiter so!

    • Hallo Bernhard,

      schön zu hören, dass euch das Rezept geschmeckt hat. Am Anfang war ich mir unsicher, ob das Rezept leicht verständlich ist. Aber anscheinend gibt es da keine Probleme 🙂

      LG

      Dominik

  • mein Sohn ist vegan geworden wünschte sich jedoch schon wochenlang Reibekuchen… vielen Dank also für dieses Rezept, dass ich sehr bald testen werden

  • Also 1kg Kartoffeln langt gerade so, nächstes mal werde ich doch mehr machen müssen, super lecker!
    Habe statt Sojamehl Guarkernmehl ausprobiert, hat eigentlich super geklappt, waren richt fest, fast schon wie Knete. Habe 4 sehr leicht gehäufte Esslöffel Guarkernmehl genommen auf 10 Esslöffel Kartoffelstärkeflüssigkeit, war noch sehr trocken, also entweder noch mehr Flüssiges, oder eher 2-3 Eslöffel Mehl auf die 10 Esslöffel Flüssigkeit.
    Hast du die auch mal mit geraspeltem Gemüse gemacht, z.B. Möhren, Zucchini,…

    Lieben Gruß, Alexa

  • Ich habe das Rezept abgewandelt genutzt und bin begeistert <3 Ich habe 4 handgroße dicke Kartoffeln und 2 normalgroße brauen Zwiebeln fein zerrieben per Hand mit der Reibe (die Dornen Seite für feinen Brei). Dann habe ich viel schwarzen frisch gemalenen Pfeffer und Meersalz hinzugegeben. 3 Minuten ziehen lassen. Dann im Handtuch ausgewrungen. Dann war es furztrocken xD Dann habe ich 5EL Stärke (die Flüssigkeit) mit 2EL Weizenmehl 405er vermischt und in einem Glas so lange gerührt und zerrieben bis es ganz aufgelöst war. Dann habe ich das in die Masse gegeben und nochmal ein wenig Salz und Pfeffer nachgegeben. Dann auf einem Blech mit Backpapier ausgelegt (1EL dick gehäuft als 1 Reibepuffer) in der Hand geformt und mit dem Löffel auf dem Blech nachgeformt. Dann eine Pfanne erhitzt, viel Rapsöl hinein gegeben und die Reibepuffer schön schwimmen lassen 🙂 2 Minuten pro Seite. Dann waren sie schön dunkel (ich mag sie so aber wer mag kann auch 1,5 Minuten pro Seite). Dann auf Küchenpapier gelegt und abgerieben vom Fett und serviert. Sehr sehr lecker! Danke für den Tipp mit der Speisestärke und dem Mehl! Super Ei Ersatz! 😀 Bindete bei mir sehr gut! 😀 Dankeschön für dein Grundrezept <3

  • Ja, der Artikel ist schon alt – aber das Rezept immer noch top und super lecker! 🙂
    Wir machen sie inzwischen mit rund 1kg Kartoffeln und uns langt dabei auf diese Menge 1 EL Johannisbrotkernmehl.
    Danke für das tolle Rezept und die leckere Alternative zum „herkömmlichen“ Reibekuchen!

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